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Angriff auf den Lebensraum unserer Fische

Wie wohl jedem von uns klar ist, benötigen unsere Fische einen intakten Lebensraum, der von ganz vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Dieser Lebensraum, in welchem das Wasser die zentrale Rolle spielt, bietet auch ganz vielen anderen unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten Unterschlupf und Wohnstätte. Heute sind rund 18% aller Arten, welche unmittelbar auf den Lebensraum Wasser angewiesen sind, vom Aussterben bedroht, 4% sind bereits ausgestorben.

Im Wallis sind viele Gewässer durch die Wasserkraft genutzt. Aus diesem Grund wurden im Gesetz minimale Mengen an Restwasser definiert. Diese Menge ist je nach Ort und Situation sehr gering und schränkt bereits heute die Biodiversität ein. Aktuell müssen Wasserkraftwerke lediglich Minimum 6- 12% Restwasser im unteren Bachlauf übriglassen. Kraftwerke, die vor 1992 bewilligt wurden, müssen nicht einmal diese 6% Restwassermenge einhalten. Dies können sie so lange, bis ihre Konzessionen ablaufen. Bei vielen Kraftwerken dieser Art wird dies zwischen 2030 und 2050 der Fall sein. Erst dann gelten die obig genannten Minimalbeträge.

Aufgrund der düsteren Stromprognose für diesen Winter und den damit verbundenen Fragen und Sorgen müssen nun «einfache» Lösungen auf den Tisch. Deshalb hat die Umweltkommission des Ständerates nun gefordert genau diese Restwasservorschriften aufzuheben. Diese krasse Forderung würde bis ins Jahr 2035 gelten und umgeht das Gewässerschutzgesetz, welches auch dank Fischerinnen und Fischern durchgesetzt werden konnte. Es könnte durch diese Änderung eine kleine Menge an Mehrenergie produziert werden. Diese steht jedoch aus unserer Sicht in keinem Verhältnis zum Lebensraumverlust, welcher sich daraus ergeben kann. Dieser Vorschlag würde zusätzlich nur für alle bereits sanierten Kraftwerke mit neuer Konzession gelten. Es ist also logisch, dass der aktuelle Vorschlag der Umweltkommission nicht eine wirksame und nachhaltige Lösung für die kommende Stromlücke sein kann. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Vorschlag im Ständerat nicht durchkommen wird.

Wasserkraft ist eine klimafreundliche, erneuerbare Energie – die sich mit der Umwelt verträgt, wenn man ihr den nötigen Freiraum zusteht. Dafür sind Personen in der Politik gefragt, die langfristige und nachhaltige Lösungen den einfachen und scheinbar simplen, logischen Ideen bevorzugen.


Für weitere Informationen zum Thema Restwasser hat der Schweizerische Fischereiverband eine

Broschüre erstellt.



Foto: © BAFU

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